Malawi-Cichliden vergesellschaften
- Welche Arten lassen sich miteinander vergesellschaften?
- Harmonieren die verschiedenen Arten miteinander?
Welche Malawi-Cichliden kann man miteinander vergesellschaften?
Oft wird allgemein von "Buntbarschen aus dem Malawisee" gesprochen. Doch man kann längst nicht alle Arten miteinander halten. Das liegt vor allem an den großen Unterschieden bei Haltungsansprüchen, Lebensraum und Lebensweise der drei verschiedenen Buntbarschgruppen, die in dem afrikanischen See leben.
In den letzten Jahren hat die Vergesellschaftung von Malawi-Cichliden dank vieler neuer Erkenntnisse eine rasante Entwicklung durchlaufen. Soziale Medien spielen dabei eine zentrale Rolle: Einerseits sind sie ein Segen, da sie es ermöglichen, in entsprechenden Gruppen schnell und gezielt auf die Erfahrungen anderer Aquarianer zurückzugreifen. Andererseits können sie auch herausfordernd sein. Denn gefühlt bekommt man pro Aquarianer, den man nach Erfahrungswerten befragt, eine andere Meinung.
Ein wichtiger Grundsatz ist daher die Trennung der drei angesprochenen Gruppen
- Mbunas
- Non-Mbunas
- Räuber
Einsetzen von Malawi-Buntbarschen ins Aquarium
Beim Einsetzen der Fische ins Aquarium gibt es zwei wichtige Dinge zu beachten. Denn im Gegensatz zu anderen Fischen wie Salmlern oder südamerikanischen Zwergbuntbarschen kannst du hier nicht beliebig vorgehen. Sowohl für das Besetzen eines neuen Aquariums als auch für das Nachsetzen in ein laufendes Malawibecken gibt es Regeln.
Ein neues Aquarium besetzen
Wenn du ein neues Malawibecken besetzen willst, muss die Einrichtung bereits feststehen. Danach muss der komplette geplante Besatz auf einmal eingesetzt werden. Dabei müssen alle eingesetzten Fische in etwa die gleiche Größe haben. Denn es ist entscheidend, für alle von Beginn an die gleichen Voraussetzungen bei Futteraufnahme, Revierbesetzung und anderen Dingen zu gewährleisten. Ansonsten ist Stress bereits ab der ersten Minute vorprogrammiert.
Nachsetzen in ein bestehendes Aquarium
Noch mehr musst du beim Nachsetzen von Fischen in ein laufendes Malawibecken beachten. Denn dies geht ohne vorher getroffene Maßnahmen fast nie gut. Denn in einem laufenden Aquarium haben alle Buntbarsche bereits ihr Revier besetzt. Vor allem bei den sehr territorialen Mbunas wäre es nun fatal, neue Fische einzusetzen die nun erst einmal mit den etablierten Tieren um ein Revier streiten müssen. Daher musst du zuerst die komplette Einrichtung und den bestehenden Besatz entfernen, neu arrangieren und quasi von vorne starten. Danach musst du wie beim Neubesetzen wieder alle Fische gleichzeitig einsetzen. Außerdem müssen die Neuankömmlinge die gleiche Größe haben wie dein bisheriger Besatz.
Mbunas vergesellschaften - Buntbarsche für ein harmonisches Malawi-Aquarium
Der Begriff "Mbuna" stammt aus der einheimischen Sprache der Tonga und bedeutet übersetzt soviel wie "Felsenbewohner". Dadurch wird die Lebensweise dieser Buntbarschgruppe sehr gut beschrieben, denn sie kommen vor allem in den felsigen Küstenbereichen des Sees vor. Sie leben dort in Spalten und Höhlen und suchen Schutz. Es handelt sich dabei hauptsächlich um Aufwuchsfresser. Sie weiden also Algen und Mikroorganismen von den Felsen ab.
Mbunas besitzen oft bunte Farben und auffällige Muster. In der Regel sind sie sehr territorial und aggressiv, vor allem während der Paarungszeit. Dafür muss dein Aquarium entsprechend eingerichtet sein.
Bei der Einrichtung eines Aquariums für Mbunas und deren Vergesellschaftung musst du auf die Endgröße der Fische achten. Aquarien unter 240 Litern sind ungeeignet. Ab 240 Litern sind einige Tiere der kleineren Arten wie die folgenden möglich. Neben den Buntbarschen gibt es auch einige wenige Welse der Gattung Synodontis, welche du vergesellschaften kannst.
Non-Mbunas im Aquarium vergesellschaften
Non-Mbunas sind weniger territorial und aggressiv als Mbunas. Daher eignen sie sich oft etwas besser für die friedliche Vergesellschaftung im Aquarium. Ähnlich wie bei den Mbunas gibt es auch einige Non-Mbunas die mit farbenfrohen und auffälligen Zeichnungen und Mustern glänzen.
Es ist empfehlenswert, die Gruppenstärke etwas größer zu wählen. So verteilen sich die Aggressionen auf mehrere Tiere, was den Stress im gesamten Becken reduziert. Das gilt besonders, wenn ein Männchen laichbereit und besonders streitlustig ist.
Hier noch einige beliebte Non-Mbunas für dein Malawi-Aquarium
Räuber aus dem Malawi-See
Das Gebiet der Malawi-Räuber ist ein sehr spezielles. Die Tiere erreichen oft eine Größe von mehr als 30 cm und benötigen daher ein sehr großes Aquarium. Im Optimalfall beträgt die Beckenlänge mindestens 2 Meter. Sie zeigen ein sehr interessantes Jagdverhalten, was die Haltung durchaus rechtfertigt.
Die Vergesellschaftung der Malawi-Räuber ist ein spannendes Feld. Denn auch wenn die Fische nicht super aggressiv sind, handelt es sich um Fischfresser. Sie fressen also kleinere Fische. Deshalb sind sie für die Vergesellschaftung mit kleinen Fischen ungeeignet. Das gilt auch für ausgewachsene Exemplare in Kombination mit Jungtieren.
Zu dieser Gruppe gehören beispielsweise der Messerbuntbarsch (Dimidiochromis compressiceps), Vertreter der Gattungen Buccochromis, Fossorochromis oder Champsochromis.